Unsere Gesellschaft besteht seit über 150 Jahren

Die Gründungsversammlung der Frohsinngesellschaft Stans fand am 26. Januar 1851 im Restaurant Rössli in Stans statt. Somit feierte die Gesellschaft im Jahre 2001 ihr 150-jähriges Bestehen.

 

Zum 125-jährigen Jubiläum hatte Ernst Ineichen eine umfangreiche Chronik über die Entstehung und Geschichte der Frohsinngesellschaft verfasst, die in jedes Bücherregal eines Frohsinn Mitgliedes gehört. Im Jahre 2001 hat der ehemalige Präsident und Ehrenmitglied Hans Zeder die Geschichte der Gesellschaft inklusive der fehlenden 25 Jahre (1976- 2001) in einem mehrseitigen Zeitungsartikel ebenfalls nochmals umfassend aufgearbeitet.

 

Die Frohsinngesellschaft zählt ca. 850 zahlende Mitglieder, die sich nicht nur im Kanton Nidwalden, sondern auch ausserhalb für das fasnächtliche Treiben interessieren und einsetzen. Der amtierende Vorstand besteht aus elf Mitgliedern. Nebst dem Präsidenten und dem Vize-Präsidenten werden folgende Funktionen ausgeübt:

 

Kassier
Sekretär
Vergnügungs-Meister
Zeremonien-Meister
Umzugs-Chef
Material-Verwalter
Plaketten-Chef
Stubenmeister

 

An der jährlich am 8. Dezember stattfindenden Generalversammlung wird nebst der Vorstellung der neuen Fasnachtsplakette auch der Frohsinnvater ernannt, der seinerseits für ein Jahr der Herrscher über die Stanser Fasnacht sein darf. Ihm zur Seite steht die Frohsinnmutter, die bei allen Anlässen mitdabei ist. Wer jeweils Frohsinnvater wird, ist eines der bestgehütesten Geheimnisse im Kanton. Kurz vor der Generalversammlung kursieren wilde Gerüchte und plötzlich zeigen sich Persönlichkeiten im Dorf, die sonst nicht anzutreffen sind. Alles mögliche Kandidaten, die für dieses hohe Amt in Frage kommen.

 

Als erster Anlass hat das Frohsinnpaar die Stiftsjahrzeit in der Stanser Pfarrkirche zu besuchen. Dabei wird den Verstorbenen Mitgliedern gedenkt. Im Januar findet dann beim Heim des Frohsinnpaares das Tannenstellen statt. Dabei wird dem Paar feierlich eine Tanne überbracht und aufgerichtet. Dies ist der eigentliche Start zur bevorstehenden Fasnacht.

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Ebenfalls im Januar wird die feierliche Inthronisation abgehalten. Hier wird der zu diesem Zeitpunkt amtierende Frohsinnvater «ausgesetzt» und der neugewählte in seinem Amt «eingesetzt». Im Anschluss findet eine schönes Fest mit den befreundeten Zünften und den Angehörigen und Freunden des Frohsinnpaares statt. Traditionell wird dann dem neuen Frohsinnvater der Frohsinnstuhl oder auch «Thron» genannt, nach Hause gebracht.

 

Der Frohsinnvater hat dann schon bald die Möglichkeit, seinen Fasnachtsball abzuhalten. Dieser Anlass wird zu Ehren des Frohsinnpaares durchgeführt.

Nachdem alle Guuggen und sonstigen Fasnächtler kaum mehr zu halten sind, steht der schmutzige Donnerstag vor der Türe. Dieser sehnsüchtig erwartete Tag ist sicher ein Höhepunkt im Amtsjahr des Frohsinnvaters. Mit der Tagwache, dem bunten Dorftreiben und dem Umzug folgen Schlag auf Schlag die unvergesslichen Stunden.


Während der ganzen Fasnachtszeit hat das Frohsinnpaar natürlich auch auf die Aufgabe, viele öffentliche Besuche in Schulen und Heimen zu absolvieren. Gerade das soziale Engagement des Frohsinnpaares ist vielfach unbekannt, für uns jedoch ein wichtiger Bestandteil, damit alle Schichten und Gruppen in den Genuss der Fasnacht kommen.

 

Gross ist auch die Präsenzzeit des Paares. So werden auch befreundete Zünfte und deren Inthronisationen besucht und meistens mit einer Produktion abgerundet.

Doch zurück zur eigentlichen Fasnacht. Am Güdismontag findet der Kinderumzug statt. Dieser wird von vielen maskierten kleinen und grossen Teilnehmern besucht.

Am Fasnachtsdienstag ist dann noch die nicht ganz ernst gemeinte, aber furchtbar traurige «Uislumpete». Der eigentliche Ausklang der Fasnacht.


Im Sommer organisiert der Vorstand das Frohsinn Sommerfest, bei dem alle Mitglieder mit ihren Familien herzlich eingeladen sind, das legendäre «Ghacktes mit Hörndli» zu essen. Die Anwesenden haben dann die Möglichkeit, prächtige Gewinne in der äusserst begehrten Frohsinn-Tombola an Land zu ziehen.

Schlussendlich wird bei jeder passenden und unpassenden Gelegenheit das Frohsinnlied gesungen. Wir möchten dem Leser die Zeilen dieses Liedes nicht vorenthalten:

Frohsinn, Frohsinn, liebe Leute
Frohsinn ist für alles gut;
er verscheuchet Gram, bringt Freude
und im Unglück bringt er Mut.
ja, ja der Mensch soll nicht verzagen,
wenn ihm gleich ein Unglück droht;
Hoffnung soll er immer haben
denn es lebt ein guter Gott
ja, ja es lebt ein guter Gott,
ja, ja es lebt ein guter Gott.

 

Leide gern und denk im Leiden,
dass dein Gott dein Vater sei,
auch im Kreuz dien› ihm mit Freuden;
Lieb› und leb› dann sündenfrei.
Ja, ja, Gott kann es anders lenken,
er ist allmächtig, weis und gut;
Nein, kein Zufall soll mich kränken,
Gott ist’s der ja alles tut.
Ja, ja, Gott ist’s, der alles tut;
Ja, ja, Gott ist’s, der alles tut.

 

Sorge nicht, wie Heiden sorgen,
als ob keine Vorsicht wär;
Denke, Gott ist nichts verborgen;
Nichts kommt ja von ungefähr.
Ja, ja, was Gott will, ist mir lieber,
als hätt ich selbst ja ausgewählt.
Herr, die lass ich alles über,
mach› mit mir, was dir gefällt.
Ja, ja, er macht, was ihm gefällt;
Ja, ja, er macht, was ihm gefällt.

Inthronisation Norbert I.